Unternehmen

07.05.2018
Larissa Gilke

Unsere Wertschöpfungskette (2)

Vom Werkstor bis zum Kunden

Im ersten Teil (hier Link zum ersten Teil: Vom Moor bis zum Werkstor) unserer Miniserie haben wir beschrieben, wie der Torf von den Gewinnungsgebieten bis zum Werkstor gelangt. Der zweite Teil befasst sich nun mit dem Transport und der Logistik und schildert den Weg des Torfs vom Werkstor bis zum Kunden.

40.000 Lkw, 2.300 Waggons, 100 Schiffe und 8.800 Container: Das waren die Ladungen, die von Klasmann-Deilmann im Jahr 2017 zu Kunden in der ganzen Welt gelangten. Als global agierender Hersteller beliefert Klasmann-Deilmann Kunden in 70 Ländern weltweit. Langjährige Geschäftsverbindungen mit zuverlässigen Speditionen und Transportdienstleistern im In- und Ausland gewährleisten, dass Aufträge zuverlässig und schnellstmöglich abgewickelt werden.

Der limitierende Faktor bei dem Transport von Kultursubstraten und Rohstoffen ist in der Regel das Gewicht. Ein Beispiel: In Bezug auf das Volumen kann ein Standard-Lkw bis zu 34 Europaletten transportieren. Aufgrund des Gewichts der Produkte können oft jedoch nur 24 solcher Paletten in einen Lkw verladen werden. Das hat Auswirkungen auf die Umwelt. Als nachhaltiges Unternehmen nimmt Klasmann-Deilmann dieses Thema sehr ernst. Deswegen verfolgt das Unternehmen beim Transport das Prinzip „Wasserstraße vor Schiene vor Straße“. Allerdings ist dieser Leitsatz nicht immer umzusetzen und stößt bisweilen an die Grenzen des Machbaren und des wirtschaftlich Vertretbaren. Da die Logistik einen nennenswerten Anteil der Emissionen des Unternehmens verursacht, hat sich Klasmann-Deilmann auf die Fahne geschrieben, künftig noch stärker nach klimaschonenderen Lösungen zu suchen. Zusätzlich hat Klasmann-Deilmann eine Reihe von internen Projekten aufgelegt, die sich mit Möglichkeiten zur Senkung der Rohstoff- und Produktgewichte befassen.

Derzeit gelangen die Kultursubstrate und Rohstoffe auf vier Transportwegen zu den Kunden:

Mit dem Schiff auf der Wasserstraße – Binnenschifffahrt: Lieferungen innerhalb Westeuropas erfolgen auch auf Wasserstraßen. Hier setzt Klasmann-Deilmann auf die Binnenschifffahrt. Für den Transport von Rohstoffen und losen Materialien ist die Binnenschifffahrt eine gute Lösung. Sobald die Produkte auf Paletten verpackt sind, gestaltet sich der Transport schwieriger – die Schadensquote beim Verladen ist zu hoch. In Osteuropa ist dieser Weg leider kaum möglich, weil es die notwendigen Wasserstraßen nicht gibt. Daher bleibt hier nur das Chartern von Seeschiffen als Möglichkeit.

Mit dem Schiff auf der Wasserstraße – Container: Für verpackte Ware stellt der Weg im Container eine optimale Lösung dar. Besonders bei Lieferungen nach Übersee, wo Klasmann-Deilmann stets weitere Märkte mit großem Wachstumspotential erschließt, spielt der Container eine wichtige Rolle. Überseeische Lieferungen erfolgen ausschließlich in Containerschiffen.

Mit der Bahn auf der Schiene: Klasmann-Deilmann versucht, so viel Warenverkehr wie möglich auf der Schiene abzuwickeln. Dass die Produktionsgesellschaft Nord über einen eigenen Anschluss an das Netz der Deutschen Bahn verfügt, macht diesen Transportweg grundsätzlich attraktiv. Leider sind Bahntransporte häufig wegen der hohen Umschlagkosten noch immer unwirtschaftlich. Bei Transporten nach Osteuropa kommt erschwerend hinzu, dass durch die unterschiedlichen Spurbreiten keine Bahnverbindungen bestehen. Allen Schwierigkeiten zum Trotz ist Klasmann-Deilmann bestrebt, die Schiene als Transportweg so intensiv wie möglich zu nutzen. Das zeigt auch die Einrichtung von Zwischenlagern in ausgewählten europäischen Zielregionen, die zu einer weiteren Verlagerung auf die Schiene geführt haben.

Mit dem Lkw auf der Straße: Auch wenn der Transport durch Lkw die höchsten Emissionen verursacht, bleibt dieses Transportmittel vorerst unerlässlich: Bei kurzfristigen Kundenaufträgen – oft von einem auf den anderen Tag – ist die Straße Transportweg erster Wahl. Denn diese Aufträge können nur mit dem Lkw termingenau umgesetzt werden. Zudem ist der Transport mit dem Lkw am wirtschaftlichsten. Denn bei Binnenschiff, Container oder Bahn kommt der Umschlag hinzu: Mit Gabelstapler oder Kran müssen die Güter im Hafen oder Bahnhof abgeladen werden.

Aufgrund dieser Konstellation legt die Ware die letzten Kilometer fast immer mit dem Lkw zurück und gelangt so zum Kunden.

Hier geht es zum ersten Teil unserer Wertschöpfungskette.