Karriere

10.12.2018
Dirk Röse

Lernen und lehren

Betriebsunterricht für Auszubildende

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Die duale Berufsausbildung ist ein Wechselspiel aus Theorie und Praxis. Einige Tage in der Woche verbringen die Auszubildenden in der Berufsschule und die anderen Tage im Unternehmen. Zur Vertiefung von Inhalten und auch um Einblick in noch unbekannte Bereiche zu geben, findet für Auszubildende von Klasmann-Deilmann zusätzlich Betriebsunterricht statt ‑ und das schon seit mehr als 20 Jahren.

In einem weltweit tätigen Unternehmen gibt es vieles zu entdecken. Damit unsere Auszubildenden einen möglichst umfassenden Überblick bekommen, durchlaufen sie innerhalb ihrer Ausbildung mehrere Abteilungen. Zusätzlich bieten wir ihnen Betriebsunterricht an. Hier werden ausbildungsrelevante Inhalte vertieft, unser Unternehmen und unsere Produkte umfassend vorgestellt und Themen behandelt, die in der täglichen Ausbildung nur am Rande behandelt werden können.

Heute steht das Thema Nachhaltigkeit auf dem Programm. Im Unterrichtsgespräch erarbeiten die Auszubildenden gemeinsam mit dem Referenten die drei Säulen der Nachhaltigkeit: Ökologie, Ökonomie und Soziales. Dirk Röse (Head of Corporate Communications) zeigt anhand des Nachhaltigkeitsberichtes auf, was hinter den Kommunikationsmaßnahmen steht. „Damit es sich nicht nur um Worthülsen handelt, sind Taten, Fakten und stichhaltige Argumente die entscheidende Voraussetzung“, sagt er. „Um Transparenz über unsere Klimaverantwortung zu schaffen, ermitteln wir eine Klimabilanz. Um Nachhaltigkeit messbar zu machen, haben wir Kennzahlen eingeführt. Standards schaffen Vergleichbarkeit. Deshalb verfassen wir unseren Nachhaltigkeitsbericht nach den Standards von GRI.“

Die Auszubildenden sind beeindruckt, mit welcher Konsequenz Klasmann-Deilmann nachhaltige Kriterien umsetzt. „Es ist interessant zu erfahren, was bei so einem Nachhaltigkeitsbericht eigentlich dahinter steckt“, sagt Niklas Berger (duales Studium Betriebswirtschaft). René Föcke (Ausbildung zum Industriekaufmann) schließt sich dem an und stellt fest: „Wir möchten wachsen und gleichzeitig unsere Emissionen verringern. Das ist ja auf den ersten Blick ein Widerspruch in sich. Ich bin gespannt, welche Lösungen Klasmann-Deilmann dafür finden wird.“

Einiges ist den Auszubildenden aus dem Tagesgeschäft bekannt, aber es gibt auch immer viel Neuland. „Dass die Torfgewinnung früher sogar staatlich gewollt war und dass es dann einen Wendepunkt in der gesellschaftlichen Sichtweise gab, war mir nicht bekannt“, sagt Markus Peters (Ausbildung zum Industriekaufmann).

Oft bekommt die graue Theorie im Betriebsunterricht Farbe. „Nachhaltigkeit ist ja im Moment sehr präsent“, sagt Julia Roling (Ausbildung zur Industriekauffrau), „aber mitzubekommen, wie ein Unternehmen das konkret umsetzt, ist richtig spannend.“ Auch Wiebke Volkmann (Ausbildung zur Kauffrau für Marketingkommunikation) sieht ein Zusammenspiel von Praxis und Theorie: „Es gab ja immer schon mal Berührungspunkte bei der täglichen Arbeit mit dem Thema Nachhaltigkeit. Und jetzt sieht man alles in einem Zusammenhang und hat ein Gesamtbild.“

„Vieles kann man durch den Betriebsunterricht besser einordnen“, findet Lorena Ahrens (Ausbildung zur Industriekauffrau). Details und das große Ganze könne man so gedanklich zusammenzubringen: „Auch wenn man schon in der jeweiligen Abteilung war, bearbeitet man oft ja nur einen Teilbereich. Durch den Betriebsunterricht bekommt man noch einmal einen Gesamtüberblick und kann die Zusammenhänge auch zwischen den Abteilungen besser einordnen.“

Der Betriebsunterricht wird bei Klasmann-Deilmann bereits seit mehr als 20 Jahren praktiziert. „Aktuell ist der Betriebsunterricht auf der einen Seite eine Vertiefung von ausbildungsrelevanten Inhalten aus den verschiedenen Fachbereichen wie zum Beispiel Entgeltabrechnung, Materialwirtschaft und Produktionswirtschaft. Auf der anderen Seite sollen die Auszubildenden mehr über unser Unternehmen erfahren, über unsere Produkte, Prozesse und Bereiche, mit denen sie in ihrer Ausbildung nicht so viele Berührungspunkte haben“, sagt Ausbildungsleiterin Andrea Bruns.

Bei der Themengestaltung sind auch die Auszubildenden gefragt. „Sie kennen ihre eigenen Fragen und ihren Informationsbedarf am besten. Sie können und sollen den Betriebsunterricht mitgestalten“, erklärt Andrea Bruns (Human Resources Services). „Das kann durch Beteiligung und unmittelbare Fragen während des Unterrichts geschehen. Aber auch für Themenvorschläge im Vorfeld sind wir offen.“

Der Betriebsunterricht wird standortübergreifend angeboten, also gemeinsam für unsere Auszubildenden an den Standorten Geeste und Sedelsberg. Zusätzlich zum klassischen Unterrichtsformat finden im Rahmen des Betriebsunterrichts auch andere Veranstaltungen statt. Dazu gehört die Besichtigung der Produktionsgesellschaft Nord in Sedelsberg und der Besuch der IPM in Essen.

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