Kompetenzen | Unternehmen

02.01.2018
Larissa Gilke

Unsere Wertschöpfungskette (1)

Von der Fläche bis zum Werkstor

Wie kommt ein Substrat eigentlich von der Produktionsstätte in den Gartenbaubetrieb und von dort zum Verbraucher? Welche Wegmarken legen Torfrohstoffe auf dieser Tour zurück? Den Weg unserer Rohstoffe und Produkte vom Ausgangs- bis zum Bestimmungsort stellen wir in zwei Beiträgen vor. Im ersten Teil schildern wir den Weg von den Gewinnungsgebieten bis zum Werkstor.

Die Gewinnung: Klasmann-Deilmann gewinnt Torf in den eigenen Produktionsstätten in Deutschland, Litauen, Lettland und Irland. Schwarztorf als einer der wichtigsten Rohstoffe für die Produktion von Presstopfsubstraten wird im Spätherbst gebaggert und in einer etwa zwanzig Zentimeter dicken Schicht nass ausgelegt, damit er im Winter durchfriert und im darauffolgenden Sommer geerntet werden kann. Der Weißtorf wird bei Klasmann-Deilmann als Soden- oder Frästorf gewonnen und im Sommer getrocknet.

Der Transport zu den Produktionsstätten: Durchfrorener Schwarztorf und Frästorf werden in den Gewinnungsflächen zu Mieten aufgeschichtet und gelagert und von dort zu den Bahngleisen der Moorbahn gebracht ‑ zum Beispiel mit dem sogenannten Moorshuttle, einem riesigen Transportgerät, das es nur bei Klasmann-Deilmann gibt. Unsere Moorbahnen sind als Schmalspur-Eisenbahnen auf die schwierigen Bedingungen in den Flächen ausgelegt und transportieren den Torf anschließend zu den Produktionsstätten.

Die Weiterverarbeitung in den Produktionsstätten: In den Produktionsstätten wird der Torf ‑ ebenso wie weitere Ausgangsstoffe, Dünger und Zuschlagstoffe ‑ überdacht und getrennt gelagert. So ist sichergestellt, dass es zu keinen Vermischungen oder Verunreinigungen kommt. Dies ist in besonderer Weise für die Herstellung von Bio-Substraten wichtig, die wir deshalb auch ausschließlich an zwei extra dafür zertifizierten Standorten herstellen. Die Substratkomponenten werden in allen Fabriken nach neuesten technischen Verfahren aufbereitet und gemischt. Auf verschiedenen sogenannten Siebdecks werden die Torfrohstoffe mithilfe von Sternsieben auf die gewünschte Struktur abgesiebt. Bei grobfaserigen Substratstrukturen verhindern Grobabscheider, dass Holz oder andere Grobteile ins Substrat gelangen.

Die Misch- und Dosiertechnik: Jedes Produkt verfügt über eine festgelegte Rezeptur mit Rezepturnummer. Je nach Kundenwunsch stellen wir natürlich auch Sondermischungen her. Die Details jeder Rezeptur sind elektronisch hinterlegt. Die computergesteuerten Mischanlagen produzieren nach Eingabe der Rezepturnummer das angeforderte Substrat mit einem Höchstmaß an Sicherheit, Genauigkeit und Homogenität. Automatisch wird während der laufenden Produktion einer Substratcharge ein repräsentatives Rückstellmuster entnommen.

Verpackung und Verladung: Die fertigen Substrate werden als lose Ware direkt auf Lkws verladen oder in unterschiedlichen Verpackungen abgefüllt. Jeder Sack, Ballen oder Big Bale erhält einen Produktionscode.

Die Dokumentation: Für jede Charge liegt ein umfangreiches Produktionsprotokoll der Mischanlage vor, das die Verbrauchsmengen der Substratkomponenten, das Volumengewicht und die produzierte Menge dokumentiert. Das während der Produktion entnommene Rückstellmuster wird im eigenen Labor optisch begutachtet, analysiert und anschließend sechs Monate kühl gelagert.

Hier geht es zum zweiten Teil unserer Wertschöpfungskette.