Karriere

21.03.2016
Larissa Gilke

Studierende und Fachleute im Workshop

Dialog auf Augenhöhe

Schon seit Jahren pflegen die Hochschule Osnabrück und Klasmann-Deilmann ein gutes Verhältnis. In diesem Zusammenhang kamen Hochschul-Präsident Professor Andreas Bertram und unser Geschäftsführer Moritz Böcking auf die Idee eines gemeinsamen Workshops für Studierende der Hochschule und Fachleute unseres Unternehmens. Dieser fand dann bei uns im Hause statt. Im Interview sprechen der Student Christian Frerichs sowie seitens Klasmann-Deilmann Benedikt Kossen, Leiter Human Resources, und Eckhard Schlüter aus dem Bereich Advisory Services über die Veranstaltung.

Kim Karotki: Herr Frerichs, was studieren Sie – und kannten Sie Klasmann-Deilmann schon vor dem Workshop?

Christian Frerichs: Ich studiere Agrar- und Lebensmittelwirtschaft an der Hochschule Osnabrück und habe mich auf die Themen Boden, Pflanzenernährung und Pflanzenschutz spezialisiert. Mein besonderes Interesse gilt dem Gartenbau, in dem Substrate für die Ernährung und Physiologie von Pflanzen eine entscheidende Rolle spielen. Für studentische Projekte und meine Bachelorarbeit hatte ich bereits Kontakt zu Klasmann-Deilmann. Zudem erhielt ich 2015 das von dem Substrathersteller mitfinanzierte Deutschlandstipendium. Der Workshop bot nun die Gelegenheit, das Unternehmen und die Ansprechpartner vor Ort noch besser kennenzulernen.

Kim Karotki: Wie wurden Sie und die anderen etwa 30 Teilnehmer des Workshops bei Klasmann-Deilmann aufgenommen?

Frerichs: Sehr positiv! Zur Einführung in den Workshop gab es für uns zunächst Vorträge über die Entwicklung der Substratindustrie in den vergangenen Jahrzehnten sowie über aktuelle Aspekte der Branche. Eine Betriebsbesichtigung auf dem Gelände am Standort Sedelsberg rundete die Einführung ab.

Kim Karotki: Herr Schlüter, was war anschließend Inhalt des Workshops?

Eckhard Schlüter: Schwerpunkt des Workshops waren Innovationen. Aufgehängt hatten wir das Thema an der Nutzung von Holzfasern in Kultursubstraten. In zwei Gruppen ging es anschließend um „Alternative Substratausgangsstoffe“ sowie „Umweltaspekte von Kultursubstraten“. Dabei wurden die jeweiligen Herausforderungen hinsichtlich gartenbaulicher Eignung sowie Ökonomie und Ökologie erörtert, die bei jedem neuen Ausgangsstoff bedacht werden müssen. Die Studierenden erarbeiteten dazu Lösungsansätze. Wir sprachen auch über die Bedeutung der Ernährungswirtschaft bei Klasmann-Deilmann: Gut 40 Prozent unserer Produkte kommt in der Kultur von Obst, Gemüse, Kräutern und Speisepilzen eine wichtige Rolle zu. Nur wenigen ist das bewusst.

Kim Karotki: Wie kam der Workshop bei den Studierenden an, Herr Frerichs?

Frerichs: Mir gefiel insbesondere der offene Austausch zwischen den Studierenden und dem Bereich Advisory Services von Klasmann-Deilmann. Wir diskutierten über die Zukunft der Substratindustrie, den CO2-Fußabdruck verschiedener Substratausgangsstoffe und darüber, welche Produkte gefragt sein werden und welche Rohstoffe verwendet werden können.

Kim Karotki: Herr Kossen, warum überhaupt ein Workshop?

Benedikt Kossen: Klasmann-Deilmann sind Kontakte zu Hochschulen in den Bereichen Produktionsgartenbau sowie Agrar- und Forstwirtschaft wichtig, hier insbesondere zur Hochschule Osnabrück. Für Bachelor- und Masterabsolventen aus dem Gartenbau gibt es attraktive Betätigungsfelder in der Substratindustrie. Aus Norddeutschland und dem Ruhrgebiet verzeichnen wir inzwischen zunehmendes Interesse.

Kim Karotki: Was nehmen Sie aus den Begegnungen mit?

Kossen: Wir haben den Teilnehmern einen guten Einblick in die Bedeutung der Substratindustrie bieten können und profitieren auch selbst von den interessanten Kontakten zu den Studierenden. Zudem vertieften wir den Kontakt zu den ebenfalls anwesenden Lehrenden. Es fand ein spannender Austausch statt.

workshop_2_210316Kim Karotki: Und aus Sicht der Studierenden, Herr Frerichs?

Frerichs: Dieser Workshop war sehr motivierend, da die Profis den Dialog mit uns auf Augenhöhe führten. Das ermutigte auch die jüngeren Studierenden, beispielsweise zu den Umweltaspekten von Substraten viele interessante Beiträge beizusteuern. Wir gingen mit dem Gefühl nach Hause, dass die Substratbranche Fachkräfte wie uns braucht.

Kim Karotki: Herr Schlüter, war der Workshop eine einmalige Angelegenheit?

Schlüter: Das war jetzt die Premiere – aus unserer Sicht eine erfolgreiche. Auch die Professoren aus Osnabrück signalisierten bereits, dass wir Veranstaltungen dieser Art nun vermutlich alle zwei Jahre stattfinden lassen wollen. Die klassische Betriebsbesichtigung, wie wir sie bisher im Rahmen von studentischen Exkursionen angeboten haben, wird dadurch fachlich weiter aufgewertet und hat das Niveau einer Lehrveranstaltung. Darüber hinaus ergeben sich zum Substratgrundstoff Torf und zu alternativen Stoffen immer wieder viele interessante Fragestellungen für studentische Abschlussarbeiten oder berufspraktische Projekte.