Nachhaltigkeit

08.08.2016
Alina Strickmann

Klasmann-Deilmann setzt positive Entwicklung fort

Fünfter Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht

Emissionsmessungen, alternative Ausgangsstoffe, Kurzumtriebsplantagen und Torfmooskultivierung: Im fünften Nachhaltigkeitsbericht zeigt Klasmann-Deilmann Kompetenz in vielen Bereichen, die derzeit im Fokus der umweltpolitischen Diskussion stehen. Die Klimabilanz unseres Unternehmens verbesserte sich bei gleichzeitigen Produktionssteigerungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht auf 270.593 t CO2-Äquivalente. Auf die Jahresproduktion umgerechnet entspricht dies einem durchschnittlichen Emissionswert von 79,56 kg pro Kubikmeter Substrat bei einer Reduktion von 2,96 kg/m³ gegenüber 2014. Zugleich stieg im Absatzmix der Anteil an Substraten für die internationale Ernährungswirtschaft erneut um zwei Prozentpunkte auf nunmehr 43 %.

Im Januar 2016 hatte das Bundesumweltministerium Stellung zur Diskussion über die Nutzung von Torf im Gartenbau und auch zur Produktion alternativer Energieträger bezogen (Drucksache 18/7197). Demnach besetzen wir bereits heute die seitens der Bundesregierung als wesentlich erachteten Nachhaltigkeitsthemen und bringt diese mit eigenen Projekten weiter voran. „Wir begrüßen die Stellungnahme des Ministeriums als faire Auseinandersetzung mit den Herausforderungen des Produktionsgartenbaus und sehen uns in der strategischen Ausrichtung auf Nachhaltigkeit in allen Bereichen unseres Unternehmens bestätigt“, sagt unser Geschäftsführer Norbert Siebels dazu.

Obgleich laut Umweltministerium Torf bis auf weiteres unverzichtbar für die Produktion von Substraten bleibe, stehe die Industrie in der Pflicht, zunehmend alternative Ausgangsstoffe zu nutzen. Klasmann-Deilmann begann Anfang der 1990er Jahre mit der Kompostierung von Grünreststoffen. Seither nutzen wir in zunehmenden Mengen alternative Substratausgangsstoffe wie Holzfasern und Grünkompost in der Substratherstellung. Die Produktion von Holzfasern stieg im Berichtsjahr auf 138.000 m³, die Herstellung von Grünkompost erhöhte sich auf 96.000 m³. „Es bleibt dabei, dass wir bis zum Jahr 2020 den Anteil alternativer Rohstoffe auf 15 Prozent der Jahresproduktionsmenge steigern wollen“, bestätigt Norbert Siebels.

Die Bewirtschaftung von Kurzumtriebsplantagen (KUP) auf landwirtschaftlichen Flächen wird durch das Ministerium als förderungswürdige Flächennutzung im Umweltinteresse eingestuft. Wir verfügen insbesondere im Baltikum über umfangreiche KUP-Flächen, die bei der sukzessiven Umstellung auf nachhaltige Energieträger von immer größerer Bedeutung sind. Hier erweiterten wir die für KUP nutzbare Fläche um 263 ha auf 2.927 ha.

Mit einem der weltweit größten Forschungsprojekte zur Torfmooskultivierung, das insbesondere der Entwicklung eines nachwachsenden Substratausgangsstoffes dient, nutzen wir eine der vom Umweltministerium genannten Optionen zur wirtschaftlichen Nutzung von Moorböden. „Wir hoffen, mit diesem Projekt nachhaltige Synergien zwischen einerseits Natur- und Klimaschutz sowie andererseits den Geschäftsfeldern unseres Unternehmens zu entwickeln“, führt Geschäftsführer Moritz Böcking aus.

Die laut Umweltministerium noch ausstehenden verlässlichen Daten zur Ermittlung von Emissionen aus der Torfgewinnung lässt Klasmann-Deilmann seit Anfang 2015 im Zuge einer wissenschaftlichen Messkampagne in Deutschland und Litauen ermitteln. Vorläufige Ergebnisse der Emissionsmessungen lassen darauf schließen, dass die tatsächlichen Werte deutlich unterhalb der bisherigen Annahmen liegen. Auf der Gewinnungsfläche für Schwarztorf in Deutschland wurden Emissionen in Höhe von durchschnittlich 2,94 t CO2e/ha/Jahr ermittelt. Auf der Weißtorfgewinnungsfläche in Litauen ergaben die Messungen durchschnittliche Emissionen in Höhe von 7,22 t CO2e/ha/Jahr. „Unserer Klimabilanz liegen bislang Emissionswerte von 10,73 t CO2e/ha/Jahr zugrunde“, erläutert Böcking. „Sollten sich die Emissionswerte im zweiten Jahr der Messkampagne bestätigen, so haben wir einen wesentlichen Pfeiler unserer Klimabilanz bisher zu hoch angesetzt.“ Nach Beendigung des Projektes im kommenden Jahr werden die Ergebnisse erneut einem wissenschaftlichen Fachpublikum vorgelegt. Wir leisten damit einen fundierten Beitrag zur Einschätzung der Klimaemissionen auf Torfabbauflächen.

Die Maßnahmen, die wir in den verschiedenen Unternehmensbereichen ergreifen, spiegeln sich in den Kennzahlen unserer Klimabilanz wider. Trotz eines Anstiegs der Gewinnungs- und Produktionsmengen verbesserte sich die Klimabilanz sowohl auf Unternehmens- als auch auf Produktebene. Unter Berücksichtigung aller klimarelevanten Faktoren der Wertschöpfungskette „von der Rohstoffgewinnung bis zum Werkstor plus Transporte“ weist die Klimabilanz auf Unternehmensebene für das Jahr 2015 umgerechnete Emissionen in Höhe von 270.593 t CO2e aus. Aus der Gesamtmenge verkaufter Kultursubstrate und Rohstoffe in Höhe von 3,40 Mio. m³ ergibt sich eine durchschnittliche CO2-Bilanz pro Kubikmeter Substrat von 79,56 kg CO2e/m³. Verifiziert wurde die Klimabilanz erneut durch unabhängige Experten entsprechend ISO 14064. „Damit haben wir auch im Jahr 2015 wesentliche Nachhaltigkeitsziele erreicht“, bilanziert Siebels. „Den eingeschlagenen guten Weg werden wir auch in den kommenden Jahren mit Nachdruck weiter verfolgen.“