Unternehmen

27.10.2016
Alina Strickmann

Geeste: Klasmann-Deilmann baut eigene Akademie

Millionen-Vorhaben in Große Hesepe
von Hermann-Josef Mammes aus der Meppener Tagespost am 20. Oktober 2016

Die Klasmann-Deilmann GmbH will ihren „Erfolgskurs unter dem Motto „vom Emsland aus in die ganze Welt“ fortsetzen. Im Bau ist am Standort Groß-Hesepe eine neue Hauptverwaltung mit Akademie und Versuchsgewächshaus.

Am Mittwoch setzte Geschäftsführer Moritz Böcking zusammen mit Landrat Reinhard Winter und Geestes Bürgermeister Helmut Höke nachträglich den ersten Spatenstich, während auf der Baustelle bereits die Arbeiten im vollen Gang sind. Wie Böcking auf Anfrage unserer Zeitung sagte, liegen die Arbeiten „voll im Plan und sollen im Herbst 2017 abgeschlossen sein“. Bei den Kosten sprach er von einem „namhaften Millionenbetrag“.

Klasmann-Deilmann ist das führende Unternehmen der internationalen Substratindustrie mit Tochtergesellschaften und Handelspartnern in über 70 Länder. 2015 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von rund 180 Millionen Euro. Der Betrieb wurde vor 103 Jahren im Emsland gegründet. Nachdem der Torfabbau in der Region immer mehr zurückgefahren wird, arbeiten in Groß Hesepe noch 150 Mitarbeiter. „Rund 1.000 Kollegen aber außerhalb, davon rund die Hälfte in Litauen und Lettland“, ergänzte der Geschäftsführer. Zudem wolle man auch in China wachsen.

Nutzfläche von 2400 Quadratmetern

Im neuen Hauptgebäude soll das Management sitzen. Projektleiter Carsten Klemp geht vor „50 strategischen Arbeitsplätzen“ aus. Im alten Hauptgebäude würden weiterhin rund 70 Kollegen der Servicegesellschaft arbeiten. Neben der Verwaltung wird in dem zweigeschossigen Gebäude mit einer Nutzfläche von 2.400 Quadratremtern eine Akademie entstehen. „Hier wollen wir auch die Produkte der Zukunft entwickeln“, sagte Böcking. Alle Mitarbeiter der Gruppe werden dieses Gebäude mit den vielen Besprechungs- und Innovationsräumen nutzen können. In der Akademie würden optimale Bedingungen geschaffen, um zu lernen, „voneinander bei Klasmann Deilmann, aber auch gemeinsam mit unseren Lieferanten, Kunden und Partnern“. Zudem ist ein Ausstellungskonzept einmal zur 103-jährigen Historie des Unternehmens aber auch mit einem Ausblick geplant. „Wir werden erstmals bei Klasmann-Deilmann eine Kantine haben“, ergänzte er. Über ein Holzschnitzelwerk werde das Gebäude beheizt.

„Zusätzlich plane die Firma ein hochmodernes Gewächshaus, auch um neue Produkte zu testen.“ Böcking kündigte an, dass sich Klasmann-Deilmann gezielt für den Publikumsverkehr öffnen will. So werde ein neuer Besucherparkplatz errichtet.

Tolles Vorhaben

Reinhard Winter sprach von „einem tollen Vorhaben“. Von den prosperierenden Unternehmen im Emsland profitierten über die Steuereinnahmen auch die Kommunen. Mit dem neuen Technologiezentrum befinde sich Klasmann-Deilmann in guter Gesellschaft zu emsländischen Firmen wie Rosen, Krone oder Meyer-Werft. Bürgermeister Helmut Höke lobte in seiner Rede die „zukunftsweisende Entscheidung“. Zugleich freute sich Höke, dass viele Handwerksfirmen aus Geeste, wie das Bauunterhemen Kewe, das Großprojekt realisieren.

Bürgermeister Helmut Höke, Bauunternehmer Hubert Kewe, Geschäftsführer Moritz Böcking, Landrat Reinhard Winter, Projektleiter Carsten Klemp

Über den Autor

Hermann-Josef Mammes, Redakteur, Jahrgang 1962, arbeitet seit seinem Abitur journalistisch. Nach dem Magisterstudium in Münster mit den Fächern Politik, Germanistik und Publizistik, absolvierte er ein zweijähriges Redaktionsvolontariat beim Medienhaus Neue OZ. In den Folgejahren arbeitete er als Redakteur an den Standorten Osnabrück und Lingen. 1990 erfolgte der Wechsel zum Pinneberger Tageblatt. 1992 kehrte Mammes zum Medienhaus zurück und arbeitete für die Lokalredaktion in Papenburg. 2006 übernahm er die Leitung der Lokalredaktion in Meppen und 2012 zusätzlich für die Emsland-Kreisredaktion.