Rückenwind für den Gartenbau
Moritz Böcking in der TASPO
Im Sonderteil „Erden & Substrate“ der Fachzeitschrift TASPO war Klasmann-Deilmann Ende Juni gleich mehrfach vertreten. Unter der Überschrift „Die Substratbranche braucht Planungssicherheit“ gab Geschäftsführer Moritz Böcking einen ausführlichen Kommentar zu wichtigen gartenbaulichen Entwicklungen. Er sprach sich für verlässliche Rahmenbedingungen und mehr Unterstützung durch die Politik aus. Angesichts hoher Energiepreise, zunehmender Bürokratie und des internationalen Wettbewerbs brauche der Gartenbau dringend neuen Rückenwind. Zudem betonte er die Notwendigkeit eines Runden Tisches mit allen relevanten Akteuren, um verbindliche Leitplanken für den Einsatz von Torf und alternativen Ausgangsstoffen zu schaffen.
Neben dem Kommentar erschien auch ein Beitrag zu TerraCoal. Darin wurde deutlich, dass unsere innovative Pflanzenkohle nicht nur die Strukturstabilität von Substraten verbessert, sondern auch aktiv zum Klimaschutz beiträgt.
Moritz Böcking: Die Substratbranche braucht Planungssicherheit
Politik: Der Gartenbau in Deutschland braucht ebenso frischen Rückenwind wie die gesamte Wirtschaft. Hohe Energiepreise, hohe Steuern, hohe Löhne, zu viel Bürokratie und starker Wettbewerb aus dem Ausland bremsen auch die Grüne Branche aus. Wir hoffen, dass die neue Bundesregierung den gesamten Apparat drastisch verschlankt und der Wirtschaft samt Gartenbau wieder Bewegungsfreiheit verschafft. Wir sind eine Branche, die anpacken will. Die Politik kann dafür das Umfeld schaffen.
Torfminderung: Wesentliche Voraussetzung für die Herstellung kultursicherer Substrate ist die Verfügbarkeit geeigneter Rohstoffe. Neben Torf sichert sich die Substratbranche den Zugang zu Holz, Kompost, Kokos und anderen Komponenten und erweitert Produktionskapazitäten. Damit sind umfangreiche Investitionen verbunden, die unsere mittelständisch geprägte Branche vor große Herausforderungen stellen. Um eine wirtschaftlich und nachhaltig tragfähige Zukunft zu schaffen, braucht die Substratindustrie Planungssicherheit. Die neue Bundesregierung sollte zügig einen Runden Tisch mit IVG, ZVG, den Ministerien und anderen Instanzen einberufen, um verbindliche Leitplanken für die Torfnutzung und den Zugriff auf alternative Ausgangsstoffe zu setzen.
Alternative Ausgangsstoffe: Klasmann-Deilmann sichert sich die benötigten Rohstoffe durch langfristige Lieferverträge oder investiert in deren eigene Herstellung. Insofern können wir nicht von Knappheit reden. Doch für weitere große Schritte auf dem Weg der Torfminderung wird die Luft dünner. Sollten die Torfersatzquoten deutlich steigen, müssen zukünftige Ressourcen auch aus dem Ausland importiert werden.
Forschung & Entwicklung: Forschung und Entwicklung bleiben von elementarer Bedeutung, um innovative Substrate mit optimierten Eigenschaften zu entwickeln, die die Kultursicherheit gewährleisten. Wir sind jedoch längst an dem Punkt angelangt, an dem wir flächendeckend mehr erreichen könnten. Viele Substratmischungen mit alternativen Ausgangsstoffen wurden bereits erprobt. Die Herausforderung besteht nun darin, diese Erkenntnisse flächendeckend in die Praxis umzusetzen. Die Umstellung erfordert vom Gartenbaubetrieb ein Umdenken und Anpassungen bei der Kulturführung. Zudem besteht die Sorge vor Misserfolgen, höheren Ausfallraten und wirtschaftlichen Einbußen. Wenn die Politik einen sinnvollen Beitrag leisten möchte, sollte sie einen Teil des gartenbaulichen Risikos absichern.
Investitionen: Klasmann-Deilmann investiert in diesem Jahr in eine neue Fabrik sowie in neue Produktionslinien in Deutschland. Unser Unternehmen setzt dabei ebenso auf Torf wie auf nachwachsende Rohstoffe. Wir gehen damit in Vorleistung zur langfristig sicheren Versorgung der heimischen Gartenbaubetriebe mit hochwertigen Kultursubstraten.