Holzhackschnitzelheizungen erzeugen klimafreundlich Wärme
Nachhaltigkeit bei Klasmann-Deilmann
Heizwerke mit Holzhackschnitzeln erzeugen Wärme auf klimafreundliche Weise, weil Holz ein nachwachsender Rohstoff ist. Beim Verbrennen der Hackschnitzel entsteht zwar auch Kohlenstoffdioxid (CO2) – jedoch nur die Menge, die vorher beim Wachstum der Hölzer gebunden wurde. Auch einschließlich der bei Holzernte und Transport zusätzlich entstehenden Emissionen wird nur ein Bruchteil der klimaschädlichen Gase verursacht, die bei der Verbrennung von Gas und Öl in die Atmosphäre emittiert werden. Zum Vergleich: 35 Gramm CO2 pro Kilowattstunde werden bei der energetischen Nutzung von Holzhackschnitzeln ausgestoßen, bei der Verbrennung von Heizöl sind es 303 Gramm. Holzhackschnitzelheizwerke sind ein Teil unseres Engagements, nachhaltig und klimafreundlich zu wirtschaften.
„Wo immer es möglich und wirtschaftlich ist, ersetzen wir fossile Energieträger“, sagt Christian Nienhusmeier, Projektleiter Energietechnik bei Klasmann-Deilmann. „Heute haben wir beispielsweise Heizöl bis auf Kleinstmengen komplett aus unseren Standorten verbannt.“ Seit Anfang 2013 ist ein modernes Holzhackschnitzelheizwerk in Sedelsberg/Landkreis Cloppenburg in Betrieb. Diese Anlage auf dem Gelände der Klasmann-Deilmann Produktionsgesellschaft Nord verfügt über eine Nennwärmeleistung, also die im Dauerbetrieb erreichbare maximale Wärmeabgabe, von 440 Kilowatt. Das entspricht in etwa dem Vierzigfachen einer normalen Haushaltsheizung. Die Versorgung von Heizkörpern und die Warmwasserbereitung für alle fünf Gebäude des Werkes –Fabrik, Labor, Sozialgebäude, Verwaltung und Werkstatt – laufen komplett über das Biomasseheizwerk. Das Werk Nord ist somit autark.
„Mit diesem Heizwerk verbrauchen wir durchschnittlich 600.000 Kilowattstunden pro Jahr statt wie zuvor rund 1 Million. Die Energieeinsparung von 40 Prozent wird durch intelligente Feuerungs- und Regelungstechnik erreicht. Das System arbeitet nach neuesten Standards“, erläutert Nienhusmeier. Und die Holzhackschnitzel stammen aus eigener Erzeugung. Teilweise handelt es sich dabei um Holz aus den nur rund 65 Kilometer entfernten Testflächen sogenannter Kurzumtriebsplantagen in Geeste. Ferner fallen Holzmengen bei der Pflege von Torfgewinnungsgebieten und der Wegeseitenräume an, die sich kleingehackt als Brennstoff eignen.
Neben der Anlage in Sedelsberg haben wir zwei weitere Holzhackschnitzelheizwerke an eigenen Standorten installiert: Eines sorgt seit 2014 in Zilaiskalns/Lettland für Wärme in Werkstatt und Büro. Den Rohstoff liefert vor allem unerwünschter Birkenbewuchs auf den dortigen Gewinnungsflächen. In Laukesa/Litauen werden seit 2015 auf die gleiche Weise ebenfalls Werkstatt und Büro geheizt. Seit langer Zeit betreibt außerdem ein externes Unternehmen eine große Anlage auf dem Produktionsgelände im litauischen Silute. Dort befinden sich heute unsere Verwaltung, Werkstatt, zwei Fabriken und unser Lager. Der Brennstoff für das Heizwerk kommt zum Großteil aus unseren Kurzumtriebsplantagen. Über unseren Standort hinaus wird zusätzlich das benachbarte Dorf mit Wärme versorgt.
Mit dem Anstieg der Preise für fossile Brennstoffe und den Bestrebungen nach mehr Klimaschutz seit Anfang der 1990er Jahre wurde die im Grunde schon sehr alte Technologie immer weiter modernisiert und verfeinert. „Für die Substratbranche und die Industrie im Allgemeinen ist es aber eher noch ungewöhnlich, dass Betriebe eigene Holzhackschnitzelheizwerke nutzen“, sagt Nienhusmeier. Insofern geht Klasmann-Deilmann auch hier voran.