Kompetenzen

21.04.2021
Dirk Röse

Je mehr du misst, desto mehr weißt du

Noch bessere Kulturergebnisse dank Log & Solve

Mit Log & Solve ist es uns gelungen, den Gartenbaubetrieben neben dem Substrat auch die passende Kontrolle für das perfekte Wachstum zur Verfügung zu stellen. Co-Anne van Waaij und Fons van Nierop (beide Klasmann-Deilmann Benelux) berichten in einem Interview über Log & Solve und welche Vorteile sich daraus ergeben.

Die Veränderungen im Markt sind immer deutlicher zu spüren. Die Ansprüche an die Kultursubstrate wachsen – gleichbleibend gute Ergebnisse bei weniger Torfeinsatz. Und auch die Baumschulen und Gartenbaubetriebe sortieren sich neu. Sie werden größer und arbeiten an mehreren Standorten. Um unseren Kunden nicht nur das Substrat, sondern auch die passende Unterstützung an die Hand zu geben, entwickelten wir 2018 die Software Log & Solve. Die Vorteile sprechen für sich: eine einfache Überwachung der Kulturen und eine Beratung aus der Ferne, um nur einige Gründe zu nennen.

Wo fängt man an, wenn man Log & Solve als Gartenbaubetrieb nutzen möchte?

Co-Anne: Man sollte sich vorher überlegen, wozu man die Software nutzen will und welche Eigenschaften auf welche Weise gemessen werden sollen. Soll es möglich sein, die gleichen Informationen an den verschiedenen Standorten abzurufen? Soll das Wissen über den Anbau aufgezeichnet und dokumentiert werden, um eine gute und einfachere Weitergabe zu ermöglichen? Sollen eine Anbaustrategie aufgezeichnet und fundierte Anpassungen vorgenommen werden?

Die Vorstellungen der Betriebe gehen weit auseinander. Während für einige unserer Kunden der Durchmesser der Zwiebel entscheidend ist, steht bei anderen die Länge des Blatts im Fokus. Das ist aber auch das, was unser Programm so besonders macht – die Ziele und Vorstellungen unserer Kunden sind der Maßstab und Log & Solve kann daran angepasst werden.

Wenn dem Nutzer klar ist, was er mit dem Zuwachs an Wissen machen möchte und wie es ihm in der Zukunft weiterhelfen kann, desto effektiver und besser kann Log & Solve genutzt werden. Damit unsere Kunden immer alle Tools zur Verfügung haben, die sie in ihrer Arbeit benötigen, holen wir uns ein regelmäßiges Feedback ein und nehmen daraufhin entsprechende Veränderungen vor.

Was verlangt es vom Züchter?

Co-Anne: Der Züchter muss sich auf den Rhythmus einlassen. Wir haben das Programm so einfach wie möglich gestaltet und dafür gesorgt, dass den Nutzern viele Auswahlmöglichkeiten zur Verfügung stehen, die sie am Ende nur noch anklicken müssen. Das ist schnell, einheitlich und intuitiv.

In der App können sie festhalten, welche Aktionen stattfanden, welcher Dünger wann hinzugefügt wurde und auch mit Bildern können sie die Kultur dokumentieren. Außerdem können wir den Kunden eine Substratanalyse, passend zu dem von ihnen verwendeten Kultursubstrat, zur Verfügung stellen. Das funktioniert unkompliziert per Link.

Für jede neue Kultur, die angelegt wird, gibt es einen einheitlichen Vorgang, und später können dann Bilder, eigene Notizen und Informationen in die App eingefügt werden. Um die Überwachung auf die eigenen Bedürfnisse anzupassen, werden zu Beginn einige Fragen gestellt. Die Antworten sind aber vorgefertigt und müssen nur noch angeklickt werden. Das ist besonders einfach und in ihrem Unternehmen arbeiten am Ende alle mit den gleichen Begriffen. Daran muss man sich erst einmal gewöhnen, aber wenn einmal alles angepasst ist, wollen Sie nicht mehr anders arbeiten.

Das klingt tatsächlich nach viel Arbeit.

Co-Anne: Das ist nicht der Fall. Vielmehr ist es ein Erlebnis. Einige Betriebe erstellen sich einen QR-Code für eine spezifische Kultur, scannen diesen nur noch ab und fügen dann die Informationen per Handy zu. Auch kann das Programm an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden. Zum Beispiel kann man die Düngung beobachten: Die Konzentration, die Fläche und die Menge werden gespeichert und im nächsten Schritt kontrolliert. Kurzum, es geht alles sehr einfach und schnell und man findet am Ende alles im Protokoll wieder, welches automatisch generiert wird.

Vergleichswerkzeug für den Produktionsgartenbau


Ist Log & Solve für jeden Anbauer interessant?

Fons: Das kann man nicht so pauschal sagen – vielmehr ist es eine Typ-Frage. Besonders die jüngere Generation ist daran gewöhnt, alles Mögliche über das Handy zu steuern, und für sie ist Log & Solve daher besonders interessant. Vorenthalten würde ich das Programm aber niemanden. Sollte jemand Interesse an Log & Solve haben, setzen wir uns gerne mit ihm zusammen und schauen, was möglich ist.

Welche Entwicklungen haben in den letzten zwei Jahren stattgefunden und welche stehen noch an?

Fons: Der gesamte Prozess war eine Weiterentwicklung. Die Basis des Programms ist die Bodenanalyse und darauf wurde der Rest aufgebaut. Die Software ist eine Verknüpfung der Analysen mit textlichen und visuellen Elementen. Das wurde immer weiter ausgebaut und auch die Wünsche unserer Kunden wurden dabei besonders berücksichtigt.

Ein Wunsch war zum Beispiel ein Vergleichstool zu haben, damit die Kulturen untereinander verglichen werden können. Sie wollten wissen, wie sich frühere Kulturen entwickelten, die z. B. an einem anderen Standort oder in einem anderen Gewächshaus kultiviert wurden. Dieses Tool gibt es nun.

Co-Anne: Und diese Entwicklung geht immer noch weiter. Wir wollen die Möglichkeit eines intelligenten Alarms einfügen, der ausgelöst wird, wenn eine Aktion durchgeführt werden soll. Es wird auch möglich sein, zu Beginn einer neuen Kultur automatisch zu sehen, wie sie sich voraussichtlich entwickeln wird und was jeweils zu tun ist. Das basiert auf den vorherigen Eingaben, die vom Erwerbsgärtner eingefügt wurden.

Sind auch externe Links möglich?

Co-Anne: Wir stellten bereits eine Verlinkung her, weitere sind auf dem Weg. Z. B. soll das das Wetter über einen Link abgerufen werden, damit man sich die Vorhersage für eine bestimmte Woche anschauen kann.

Wer möchte, kann die Daten auch mit unseren Kundenbetreuern oder externen Beratern teilen, so dass diese aus der Ferne beraten können. Entscheidend ist aber, dass der Kunde der Eigentümer seiner Daten ist und er entscheidet, was mit ihnen geschieht.

Auch können Sensoren mit der Software verknüpft werden, die dann anzeigen, wenn es zu kritischen Veränderungen kommt. Welche Sensoren dabei verwendet werden, spielt keine Rolle.

Was denken Ihre Kunden?

Fons: Die Kunden denken mit und nutzen Log & Solve aktiv. Die Züchter schätzen die Möglichkeit, Kulturen und Daten zu vergleichen und verbessern tatsächlich kontinuierlich ihre Anbaustrategie. Auch wir verbessern uns ständig. Zum Beispiel versuchen wir jetzt zu untersuchen, wie wir die Software intelligenter machen können, so dass das System für den Anbauer arbeitet und von sich aus Vorschläge macht. Wir haben auch den Wunsch, eine Aufgabenplanung zu implementieren. Es ist gut zu sehen, dass wir Log & Solve auch immer mehr international ausrollen können. In Belgien, Deutschland und Großbritannien gibt es bereits großes Interesse daran. Wir werden natürlich weiterhin ein Substratproduzent sein – mit Log & Solve helfen wir den Betrieben darüber hinaus.

Van Woudenberg Tuinplanten

Erfahrungsbericht Log & Solve


Im Gartenbaubetrieb
„Van Woudenberg Tuinplanten“ gehört Log & Solve seit dem Herbst 2019 zum Arbeitsalltag dazu. Die Erwerbsgärtner Hans van Beek und Jaap Breugem, die in dem Unternehmen arbeiten, nutzen die Software mittlerweile täglich. In einem Interview für ein niederländisches Magazin berichten sie über ihre Erfahrungen.

Wie und warum haben Sie angefangen, Log & Solve zu nutzen?

Breugem: Das begann alles im Rahmen eines Pilotprojektes. Wir führten einige Versuche an unterschiedlichen Kulturen durch und nach einer erfolgreichen Probephase wurde die Software im gesamten Betrieb ausgerollt.

Vorher erfasste jeder Standort seine Daten auf seine eigene Art und Weise und es war nur schwer möglich, die Daten vernünftig abzurufen und zu vergleichen. Erfahrungswerte und wichtige Informationen wurden nicht an andere Standorte weitergegeben, obwohl das wichtig ist, um sich in der Zukunft stetig zu verbessern. Dank Log & Solve ist das kein Problem mehr und unsere Anbaustrategie sowie die Anbauzyklen verbessern sich durchgehend – das ist für uns ein echter Erfolg.

Von Reaktiv zu Proaktiv

Wie verwenden Sie Log & Solve?

Van Beek: Wenn neue Pflanzen getopft werden, legen wir sofort eine Kultur in Log & Solve an, wobei grundlegende Informationen wie Standort und Topfwoche etc. festgehalten werden. Im Laufe der Zeit werden weitere Fotos und Notizen über Entwicklungen, Probleme und andere Maßnahmen wie Anbauaktionen und Pflanzenschutz hinzugefügt. Am Ende hat man eine gute Übersicht. Das beste an der Software ist, dass wir das alles über das Handy machen können und die Bedienung sehr einfach ist.

Auch die Geschäftsleitung hat einen direkten Zugriff auf die Daten und kann sich einen Überblick über die momentane Situation verschaffen.

Breugem: Zudem setzen wir neuerdings Sensoren ein, um das Wassermanagement besser im Blick zu behalten. Sie bestimmen den optimale Bewässerungszeitpunkt und sorgen für mehr Sicherheit bei der Bewässerungsstrategie.

Wie erleben Sie den Einsatz von Log & Solve?

Breugem: Es ist sehr einfach und schnell zu bedienen und auch die Registrierung funktioniert ohne Probleme. Jede Kultur hat einen QR-Code. Wir scannen diesen ab und die Fotos und Notizen werden direkt der richtigen Kultur hinzugefügt. Viele der Informationen, die immer wieder mal in die App eingefügt werden, stehen schon als Auswahlmöglichkeit in dem Programm und müssen von uns nur noch angeklickt werden.

Alle Personen im Unternehmen können dann auf diese Informationen zugreifen und weitere hinzufügen.

Welche kurzfristigen Gewinne haben Sie mit Log & Solve erzielt?

Van Beek: Mit Log & Solve ist die Verwaltung der Ernte nicht mehr mühsam. Ganz im Gegenteil, es ist einfach und wir haben am Ende geordnete Ergebnisse. Die Daten werden bequem pro Charge gespeichert und alle Informationen sind leicht zu finden. Die Anbaudaten sind für jeden im Betrieb lesbar und nachvollziehbar. Fehler werden schneller und leichter erkannt und die Ergebnisse helfen bei der Optimierung einer neuen Anbaustrategie.

Welches langfristige Ziel wollen Sie mit Log & Solve erreichen?

Breugem: Jede Ernte muss genauso gut oder besser sein als die vorherige. Das bedeutet, dass eine kontinuierliche Verbesserung notwendig ist. Wir haben ein Ziel, das wir erreichen wollen, und durch Log & Solve können wir den gesamten Prozess transparenter machen und automatisch ein Anbauprotokoll sowie eine Anbauplanung erstellen. Dazu muss Log & Solve zum Autopiloten werden, der sagt, was wann zu tun ist. Auf diese Weise sparen wir Zeit und vermeiden Fehler. Das Anbauprotokoll kann jedes Jahr auf Basis neuer Erkenntnisse und Erfahrungen weiter verfeinert werden.

Können Sie uns etwas über die Softwareentwicklung von Log & Solve erzählen?

Van Beek: Das Programm wurde auf die Bedürfnisse von uns Erwerbsgärtnern zugeschnitten und das merkt man bei der Benutzung. Die Ideen und Verbesserungen, die uns einfielen, wurden sofort umgesetzt oder implementiert. Kurzfristig hoffe ich, dass die automatische Generierung eines Anbauprotokolls möglich sein wird. Damit bekommen wir den Input, den wir für den Start in eine neue Kultur benötigen. In Zukunft sollen noch weitere Funktionen eingefügt werden, wie das Anlegen von neuen Aufgaben. Das Ziel ist es, dass Log & Solve immer intelligenter wird und uns dann Vorschläge macht, welche Schritte als nächstes eingeleitet werden sollen. Das wäre für uns ein wahrlicher Mehrwert. Wir sind auf jeden Fall gespannt, was das Team zukünftig noch auf die Beine stellt und wir freuen uns, dass wir ein Teil des Prozesses sein können.

 

Van Woudenberg Tuinplanten hat auch einen Produktionsstandort in Portugal, der jetzt durch physische Besuche, gesendete Fotos und separate Nachrichten überwacht wird. In naher Zukunft soll auch dort Log & Solve eingesetzt werden, um die Kulturen aus der Ferne verfolgen und überwachen zu können. Dieser Austausch von Wissen zwischen den Standorten im Ausland und in den Niederlanden wird dank Log & Solve effizienter und übersichtlicher.